Seit dem Kauf von Twitter durch Elon Musk vergeht kein Tag, an dem der Tesla-Chef nicht für Kopfschütteln sorgt. Der Kurznachrichtendienst versinkt im Chaos, Vorstände werden gefeuert und große Unternehmen wenden sich bereits ab.

Wie alles begann

Nachdem sich Elon Musk bereits Anfang April diesen Jahres mit dem Kauf von 73,5 Millionen Twitter-Aktien selbst zum größten Twitter-Aktionär gemacht hatte, schien nach einigen Gesprächen mit der damaligen Geschäftsführung die Übernahme mit Anfang Mai fix.

Wenige Zeit später kam es aber überraschend zu einem Stopp der Übernahme, bis Musk im Juli den Deal schließlich komplett platzen ließ.

Nach langem Hin und Her, ging am 28. Oktober der Verkauf dann doch noch über die Bühne. Angeblich 44 Milliarden Dollar hat sich der Tesla-Chef das ganze kosten lassen.

Den Kauf bestätigte er selbst mit folgendem Tweet: „The bird is freed“

Für viele Mitarbeiter:innen hat es sich ausgezwitschert

Die damaligen Vorstände und ranghohe Mitarbeiter:innen  wurden danach erst einmal gefeuert. Der Chefposten wurde natürlich von Musk himself besetzt.

Auch rund die Hälfte der 7500 Angestellten wurde entlassen, nur um sie wenige Zeit später doch wieder zu einer Rückkehr zu bewegen.

Während vor der Musk‘schen Übernahme wohl viele von uns gerne für Twitter gearbeitet hätten, sieht das, nach Informationen der New York Times, seitdem anders aus: Home-Office wurde abgeschafft, lange Arbeitszeiten, in denen die Mitarbeiter:innen „extremly hardcore“ in Bezug auf ihre Leistung arbeiten sollten, Normalität. Wer nicht dazu bereit sei, solle doch bitte das Unternehmen verlassen.

Es wurden also Leute gekündigt, wieder eingestellt und dann doch wieder in einer chaotischen Entlassungswelle gekündigt. Wer jetzt (noch) für Twitter arbeitet, ist vermutlich selbst den derzeitigen Angestellten unklar.

Blauer Haken für Iau und gratis Insulin

Egal auf welcher Social-Media-Plattform, der blaue Haken ist ein exklusives Gut, mit dem sich nur Promis, Influencer, Unternehmen und einige andere ausgewählte Leute schmücken dürfen. Er zeigt an: dieses Profil ist verifiziert und damit (mehr oder weniger) seriös.

Elon Musks Geschäftssinn hat aber dafür gesorgt, dass alle, die 8 Dollar pro Monat entbehren können, das begehrte Symbol erhalten. (Spoiler: Mittlerweile wurde das ganze wieder abgedreht)

Das hat nicht nur für jede Menge Amüsement gesorgt, sondern auch für eine Flut an verifizierten Fakes.

So wurde etwa auf einem Fake-Account des US-Pharmagiganten Eli Lilly kommuniziert, dass Insulin ab sofort gratis ist. Es folgte nicht nur ein Einbruch des Aktienkurses des Unternehmens, auch Twitter kam der Scherz teuer zu stehen. Denn Eli Lilly hat kurze Zeit später angekündigt, alle Werbeanzeigen und Tweets einzustellen. Gemessen an dem finanziellen Wert des Unternehmens, dürfte Musk dadurch ein hoher Millionen-Betrag flöten gehen.

Wenn sogar Trump Twitter den Rücken kehrt…

Am Abend des 19. November dann der nächste Schocker: Trump is back!

24 Stunden zuvor hatte Musk eine (nicht-repräsentative!) Umfrage, an der knapp 15 Millionen User:innen teilnahmen, gestartet und das Twitter-Universum gefragt, ob der gesperrte Account des umstrittenen Ex-Präsidenten der USA wieder aktiviert werden sollte. Knapp die Hälfte stimmte mit „Ja“.

Bereits vor Ablauf der Umfragefrist hatte dieser aber betont, nicht zu seiner ehemals liebsten Social-Media-Plattform zurückkehren zu wollen, hatte er nach seiner Verbannung 2021 doch bereits mit „Truth Social“ seine eigene gegründet.

Twitter versus Kopfsalat – ist das das Ende?

Nachdem entschieden wurde, dass Liz Truss die neue Premierministerin Englands wird, rief  Boulevardzeitung „Daily Star“ eine Wette ins Leben: Wer hält sich länger? Ein Salatkopf oder Liz? Wie das ganze ausging, wissen wir.

Nach dem erfolgreichen Sieg des Gemüses, wurde die Wette nun auch für Twitter wieder aufgegriffen – mit einem neuen Salatkopf versteht sich.

Appetitlich sieht dieser mittlerweile aber gar nicht mehr aus: https://lettuce.wtf/

Twitter wird den Kopfsalat aber vermutlich noch überleben. Denn solange es der Mann, der sich mit seiner SpaceX-Rakete in weite Sphären schießen ließ, es schafft mit neuen Coups im Gespräch zu bleiben, wird es genügend Schaulustige geben, die das Ganze auf Twitter beobachten und kommentieren werden.

Was du für den Fall der Fälle beachten solltest

Das Internet vergisst nie, das wissen wir mittlerweile alle. Sollte Twitter also wirklich untergehen, heißt das nicht, dass deine Daten damit auch aus der digitalen Welt sind – auch, wenn du dein Konto davor löschst.

Trotzdem kann es helfen, wenn du deine privaten Daten wie E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, Handynummer etc. entfernst.

Das geht ganz einfach unter Einstellungen -> Dein Account.

Darauf solltest du nicht vergessen:

DMs löschen!

Solltest du Kontakte von deinem Smartphone importiert haben, lösche auch diese am besten: Einstellungen -> Datenschutz und Sicherheit -> Auffindbarkeit und Kontakte -> Kontakte verwalten -> Alle Kontakte entfernen.

Zu guter Letzt raten wir dir auch alle verbundenen Apps und Accounts zu entfernen. Beides findest du unter Einstellungen -> Sicherheit und Account-Zugriff.

Aber nochmal:

Nur weil du deine Daten löschst, sind sie deswegen nicht komplett aus dem Cyberspace entfernt. Trotzdem reduzierst du dadurch die Auffindbarkeit.

Und kleiner Reminder: Eine Social-Media-Plattform ohne ein gewisses Datenrisiko gibt es (bislang) nicht.

Wenn du nun mehr über die Funktionsweisen von Social Media erfahren möchtest, oder dein Unternehmen erfolgreich in der digitalen Welt platzieren möchtest, melde dich gerne bei uns!

Nachdem Elon Musk und Twitter täglich für neue Schlagzeilen sorgen, möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dieser Beitrag am 21. November verfasst wurde.