Juni ist Pride Month und diesen nutzen viele Unternehmen für ihre Marketing-Zwecke. Während sich einige Unternehmen auch außerhalb des Pride Month für die Rechte der LGBTQIA+ Community einsetzen, betreiben andere Unternehmen wiederum sogenanntes Rainbow-Washing. Aber was bedeutet das eigentlich genau?

Ernst gemeinte Unterstützung oder Rainbow-Washing?

Jedes Jahr im Juni ist sie überall zu sehen, egal ob online oder offline – die Rede ist von der Regenbogen-Flagge. Das nehmen viele Unternehmen als Anlass und verwenden diese für ihre Marketingzwecke. Die Seiten auf Facebook, Insta & Co. sind im Juni so bunt wie nie. Doch hier stellt sich immer wieder die Frage: Wie viel Solidarität und echtes Engagement stecken wirklich dahinter?

Was ist eigentlich Rainbow-Washing?

Vielen ist vielleicht die Bezeichnung „Green-Washing“ ein Begriff, wo sich Unternehmen nach außen hin als umweltbewusst und nachhaltig positionieren, obwohl in der Praxis nicht sonderlich viel dafürspricht. Beim Rainbow-Washing ist das Prinzip dasselbe. Marken und Unternehmen zeigen sich in der Theorie als Unterstützer:nnen der LGBTQIA+ Gemeinschaft, vertreten diese Werte in der Praxis aber eher weniger.

Wer betreibt Rainbow-Washing?

Wir haben uns mal bisschen umgesehen und uns gefragt: Welche Unternehmen meinen es wirklich ernst mit ihrer Unterstützung und wer betreibt eigentlich nur Rainbow-Washing? Ein Negativbeispiel ist der deutsche Autohersteller BMW, der sich 2021 auch mit LGBTQIA+ Flagge zeigte, allerdings nur in ausgewählten Ländern. Im Mittleren Osten, Saudi-Arabien, Russland oder Polen bliebt das Logo dasselbe wie davor. Wir finden: echtes Engagement sieht anders aus.

Doch natürlich gibt es auch Unternehmen, die mit positivem Beispiel voran gehen. So zum Beispiel das schwedische Unternehmen Happy Socks, das ihr Marketingbudget lieber an die Interpride, eine NGO, die sich für die Rechte der LGBTQIA+ Community einsetzt, gespendet hat. Außerdem gibt es ganzjährig die „Pride-Collection“, bei deren Verkauf ebenfalls ein Teil an die Organisation gespendet wird.

Weitere positive Beispiele

Wiener Linien

Weitere nationale und internationale Beispiele

Wie erkennt man jetzt aber Rainbow-Washing?

Als Faustregel sollte man sich folgendes zu Herzen nehmen: Wenn ein Unternehmen die LGBTQIA+ Gemeinschaft wirklich unterstützt, muss man nicht lange suchen, um herauszufinden, wohin die Unterstützung geht. Anhaltspunkte können zum Beispiel folgende sein:

  • Die Unterstützung findet ganzjährig statt
  • Queere Mitarbeiter:innen werden das ganze Jahr über gefördert
  • Die Unterstützung ist transparent (klares Leitbild)
  • Die Unterstützung ist (mit Ergebnissen) messbar
  • Die Probleme der Gemeinschaft werden angesprochen (nehmen Feedback entgegen)
  • Die Marke bzw. das Unternehmen erhebt ihre Stimme, um Einfluss auf Anti-LGBTQIA+ Politik und Gesetzgebung zu nehmen

Jede:r sollte mit gutem Beispiel voran und auch über den Juni hinaus die LGBTQIA+ Community supporten. ❤️🏳️‍🌈

Much Love,

MediaBrothers & Sisters

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